Inflation & Geld-Entwertung: Wie funktioniert unser Fiat-Geld?
Um Krypto verstehen zu können, finde ich wichtig, dass du dich vorher mit unserem Fiat-Geld auseinandersetzt: Wie funktioniert es? Was sind die Schwachstellen?
Als Kind habe ich gelernt: Wer Geld hat, bringt es (am Weltspartag :-)) zur Bank. Diese bewahrt es nicht nur für mich auf, sondern verleiht das Geld von den Menschen, die Geld haben (Sparer), an Menschen, die Geld brauchen (Kreditnehmer). Die Kreditnehmer zahlen dann das Geld mit Zinsen an die Bank zurück. Diese Zinsen bekomme dann ich als Sparer dafür, dass ich mein Geld zur Verfügung gestellt habe. Die Bank verdient etwas als Vermittler.
In diesem System gibt es keine neue Geldschöpfung durch die Banken – nur die Zentralbank darf neues Geld in Umlauf bringen. Das nennt man Vollgeldsystem.
In der Realität funktioniert unser Geldsystem aber anders.
Unser System wird Schuldgeldsystem genannt, weil auch Banken selbst neues Geld schaffen können, wenn sie Kredite vergeben. Die Bank braucht dafür nur 1% des Kreditbetrags als Sicherheit bei der Zentralbank. Der Rest entsteht „aus dem Nichts“.
Als Folge davon wird die gesamte Geldmenge immer größer und es entsteht Inflation. Eigentlich verrückt. Denn der Euro sollte ja dazu dienen, unser verdientes Geld wertstabil aufzubewahren: für eine größere Anschaffung, die Kinder, oder einfach als Rücklage, wenn mal nicht so viel reinkommt. Allerdings ist das durch die Inflation sehr schwer bis unmöglich geworden, weil sie zeitweise sogar höher ist als die Zinsen auf der Bank.
Das System funktioniert nur, wenn man sich immer weiter in die Schuldenspirale reindreht, mehr Geld erschafft, mehr Inflation entsteht …
Goldschmied Fabian
Die vertonte und bebilderte Geschichte des „Goldschmied Fabian“ zeigt sehr schön und verständlich, wie unser Geldsystem funktioniert. Mach dir eine Tasse Tee und gönne dir diese interessanten 45 Minuten.
Der Film beruht auf einem Text des Australiers Larry Hannigan. Wenn man bedenkt, dass Hannigan diesen Text bereits im Jahr 1971 verfasst hat, erscheinen seine Vorhersagen fast prophetisch…
Beim Sparen wird mein Geld doch nicht weniger, sondern mehr. Oder?!
Jein. Nach 10 Jahren liegen auf deinem Bankkonto zwar immer noch in ZAHLEN deine eingezahlten 10.000 Euro (oder sind sogar einen kleinen Tick mehr geworden), aber sie haben nur mehr den WERT von 7.500 Euro. Du kannst also weniger Waren oder Dienstleistungen damit kaufen.
Je länger ich den Betrachtungszeitraum wähle, desto weniger Wert bleibt übrig. „Sparen“ macht also in unserem Schuldgeldsystem genau genommen nicht MEHR, sondern deutlich WENIGER aus deinem Geld.
Und die offiziell genannten Prozentwerte der Inflation dürften auch nicht mit dem reellen Leben übereinstimmen, wenn man sich die reichlich gedruckten Euro und Dollar der letzten Jahre ansieht.
Geldmenge US-Dollar seit 1959 bis November 2024.
Quelle: CEIC Data
In dieser Grafik siehst du sehr schön, dass die Kurve bis 1971, als der Dollar noch mit Gold gedeckt war, sehr flach ist. Danach steigt sie deutlich an. Ab 2020 sieht man, wie viel Geld während der Corona-Zeit gedruckt wurde: die Kurve steigt fast senkrecht nach oben.
Zahlen zur Verschuldung der USA zeigt die Debtclock.
(Aufgrund der vielen Zahlen braucht man etwas Geduld, bis die Seite geladen ist.)
Noch mehr leicht verständliche Infos zum Thema
- Entwicklung der Inflationsrate Deutschlands (Statista)
- Geldschöpfung per Video erklärt: "Wie entsteht Geld" von Marc Friedrich (ca. 15 min; ab Minute 3:20)
- Roman Reher erklärt die Auswirkungen von ungedecktem Papiergeld in 30 min sehr verständlich und kurzweilig in einem Video. Super, um sich ein erstes Bild zu Inflation & Geldmengenausweitung zu machen.
Hier der zugehörige Blogartikel mit zahlreichen Statistiken.
Ich habe mich lange nicht mit unserem Finanzsystem auseinandergesetzt, weil mir die Materie so trocken (und unwichtig) vorkam. Aber mit den oben genannten Ressourcen finde ich es sehr locker, ins Thema einzusteigen. Vielleicht konnte ich dich dazu animieren?
Wenn man die Sachlage erstmal verstanden hat, fragt man sich natürlich, wie eine gute Lösung aussehen könnte. Ich fände ein Vollgeldsystem gut. Aber darauf habe ich wohl keinen Einfluss. Als für mich erreichbare Lösung finde ich deshalb Kryptowährungen attraktiv. Diese können – wenn sie schlau geplant sind – dieses knappe Gut darstellen und optimal als Wertspeicher dienen. Roman Reher zeigt das anhand des Bitcoin sehr schön auf.
Vielleicht ist jetzt auch für dich der Zeitpunkt, den Einstieg in die bisher unbekannte Kryptowelt zu wagen…?
Erscheint dir die richtige Kryptowährung auch als gute Alternative?
Wenn du eine entspannte Begleitung an deiner Seite möchtest:
Melde dich gerne auf ein erstes Gespräch!
Wichtige Info: Ich betreibe keine Finanz- oder Anlageberatung, kann dir also keine strategischen Tipps etc. geben. Du bekommst bei mir aber als Anfänger technische Hilfestellung und einen Überblick über das "große Ganze", damit du selbst die für dich passenden Entscheidungen treffen kannst.
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